Die Suche nach der passenden Immobilie oder die Odysee mit den Ämtern um eine Hundepension zu eröffnen:
Irgendwann hatte ich mal so eine Idee: Wenn meine Kinder alle aus dem Hause sind eröffne ich eine Hundepension und werde mich aus dem Einzelhandel zurückziehen. Gesagt getan. Mein Sohn lebte zwar noch zu Hause aber man kann sich ja schon mal ein paar Immobilien anschauen, damit man ein Gefühl dafür bekommt, auf was man so alles achten sollte.
Unser erstes Objekt lag dann in Petershagen, ca. 3000 qm Grundstück, Ortsrandlage. Da wurden so viele Bauernhäuser angeboten, da fangen wir mal an.
Dort angekommen empfing uns ein sehr junger Makler, dem ich mitteilte, dass wir auf der Suche nach einem Objekt wären, wo ich eine Hundepension eröffnen könnte. Dies wäre auch das erste Haus, was wir besichtigen. Er hielt uns ein mehrseitiges Formular hin, eine Widerspruchserklärung, die ich unterschreiben musste. Vorher passiert nix, der Gesetzgeber will das so. Ich unterschrieb also dieses Formular.
Die Besichtigung ergab, dass Haus war riesig, über 10 Zimmer, Pferdeweiden incl. einer Pferdedusche. Nach der Besichtigung haben wir uns nett bedankt, denn obwohl der Makler wusste, dass es nicht zu einem Abschluss kommen würde hat er sich sehr viel Mühe gegeben.
Auf dem Rückweg nochmal schnell ein Objekt von außen begutachtet, lag aber im Ort. Da wollte ich auf keinen Fall hin, schließlich will man ja die Nachbarn mit Hundegebell nicht direkt vergraulen.
Die darauffolgenden Objekte lagen dann in Niedersachsen. Rhede, Heideweg und in Meppen. In Rhede ließ sich der Makler erst gar nicht blicken, er war in einem Ferienpark und verkaufte dort Ferienhäuser. Die Besitzer führten uns durchs Haus. Wofür wir den Makler dann bezahlen sollten war mir ein Rätsel.
Auf dem Rückweg noch das Haus in Meppen angeschaut, was allerdings direkt nehmen einer Massentierhaltung für Hühner lag. Dies kam für mich auf gar keinen Fall in Frage.
Da mein Mann auch noch ein paar Jahre in Köln arbeiten muss, haben wir uns dann auch darauf geeinigt, nicht weiter wie 1 ½ Stunden Fahrzeit von Köln aus zu veranschlagen.
Kurze Zeit später rief mich meine Tochter an, dass in ihrer Nähe in Vreden ein Häuschen im Naturschutzgebiet zu verkaufen wäre. Es lag direkt am Zwillbrocker Venn und beim Gassigehen konnte man auf die Flamingoinsel schauen. Ein Paradies und Ausflugsziel direkt im Wald. Das Wohnhaus war im umgebauten Stall und das ehemalige Wohnhaus durfte man nur noch zu Lagerzwecken benutzen. Tierhaltung wäre in dem Gebäude nicht erlaubt, da es nicht mehr sicher war. Auf dem Grundstück wurden Gänse gehalten und je nachdem wie hoch der Wasserspiegel des Sees ist, hatte man auf dem Grundstück selbst einen kleinen See. Da das ehemalige Wohngebäude aber nicht für die Tierhaltung erlaubt war, haben wir von diesem Objekt Abstand genommen.
Bad Berleburg kam dann auch mal auf unseren Plan. Allein die Hinfahrt war schon eine mittelschwere Katastrophe. Durch sämtliche Dörfer im Sauerland und dazu noch etliche Umleitungen. Meine Kinder wären uns im Winter einmal besuchen gekommen, danach nie wieder. Das Haus war allerdings auch so groß, dass man einen Palast draus hätte machen können. Ein Backhaus, eine Ferienwohnung und Bienenstöcke waren inclusive. Umfangreiche Renovierungs- und Sanierungsarbeiten wären zwingend nötig. Natürlich alles mit dem nötigen Kleingeld. Bad Berleburg und das gesamte Sauerland haben wir dann auch schon wegen der Fahrerei von unserer Liste gestrichen.
Als dann mein Sohn ausgezogen war, wurde die Suche schon intensiver und man richtete Suchaufträge in Immowelt, Immoscout und anderen Onlineportalen ein.
Jeden Tag so an die 20 Mails gecheckt und auf „Alleinlage“ geachtet. Wie gesagt, man will ja keine Nachbarn stören.
Dann kam Oberstadtfeld, an der L 27, Gerolsteiner Strasse, Nähe Gerolstein in der Eifel. Dass isses!!!
Alleinlage, 6000 qm Grundstück (muss noch eingezäunt werden), Nebengebäude zum Vermieten an Pensionsgäste. Konnte ich mir gut vorstellen an Urlauber mit Hunden. 3 kleine Stallungen, Futterküche, Hühnerstall, alles was mein Herz begehrte.
Wir stapften im Tiefschnell über das Grundstück, es war Januar und da liegt nun mal in der Eifel Schnee. Alles war perfekt. Was muss ich tun? Bauamt fragen? Was hat das Bauamt damit zu tun, ich will doch nix bauen. Ne, aber das Haus wird anders „genutzt“, nämlich für eine Hundepension, also erstmal nachfragen, ob man das da darf. Ich also eine Mail an das Bauamt in Gerolstein geschickt, und der Herr informierte mich ganz nett darüber, dass er es prüfen wird.
2 Wochen später kam das o.k. Hundepension würde dort gehen, Veterinäramt hätte auch nix dagegen, wenn auf dem Grundstück eine Löschwassereinspeisung wäre. Dafür habe ich dann man lockere € 108,– gezahlt.
2. Besichtigung dann mit Gutachter. Man kauft ja mal nicht schnell ein Haus so nebenbei. Nach einstündiger Besichtigung fragte der Gutachter den Makler, ob eine Genehmigung zum Umbau des Nebengebäudes vorliegt. Ne, der Bürgermeister weiß aber Bescheid. In der Eifel hält man dies alles etwas lockerer.
€ 300,– an den Gutachter gezahlt mit dem Ergebnis, wenn der Verkäufer € 100.000,– mit dem Preis runtergeht wäre alles prima, schließlich muss das ganze Haus noch komplett isoliert werden. Die Energieeffizienzklasse lag bei H +500 und Schimmel im Bad und im Nebengebäude müsste entfernt werden.
Das Ende vom Lied € 408,– in den Sand gesetzt und an Erfahrung gewonnen.
Ein Objekt in Lemgo wurde besichtigt. Nebenan war ein Freibad. Wie toll, Hunde bei mir abgeben und ab ins Freibad. Auch für die Enkelchen wäre das toll gewesen. Ein Nebengebäude und Stall, war auch dabei. Allerdings wurde uns auf der Rückfahrt wieder bewußt, wie weit weg Lemgo jetzt doch ist. Auch wenn mein Mann nur an den Wochenenden käme, da er in der Woche bei seiner Schwester übernachten wollte, wäre ein Freitag-Feierabendverkehr der absolute Wahnsinn.
Im kommenden Jahr kamen dann etliche Besichtigungen und Telefonate mit Maklern und Bauämtern. Bei jedem Mal wurde man schlauer und frustrierter.
Bauernhof in Alleinlage:
Aussage vom Bauamt: Darf nicht fest eingezäunt werden, da es ein landwirtschaftlicher Hof ist. Nur elektrischer Zaun oder Rancherzaun.
Haus fast Alleinlage neben einer Getränkehalle in Duisburg. Gegenüber lag ein Schrebergarten.
Die Aussage von 2 netten Damen im Bauamt. „Es ist dort keinerlei gewerbliche Tierhaltung erlaubt.“
Das heißt jetzt nicht das Bauämter immer so nett sind und einem direkt Auskunft erteilen. 90 % der Ämter möchten einen offiziellen Bauantrag/Nutzungsänderungsantrag ausgefüllt haben. Ich erklärte ihnen dann, dass ich nicht jedes Mal € 100,– zahlen möchte um dann eventl. ein „Nein“ als Antwort zu bekommen. Ich möchte doch nur wissen, ob es sich lohnt einen Antrag zu stellen, ob es in diesem Bereich generell erlaubt wäre eine Hundepension zu eröffnen. Nein, keine Chance eine vorläufige Auskunft zu bekommen. Also brauchten wir uns nicht weiter um das Objekt zu kümmern.
Ein Objekt direkt am Rheindamm hörte sich vielversprechend an. Die Besichtigung lehrte uns besseres. Im Keller waren etliche neue und alte Risse. Die kommen vom Kohleabbau und die RWE übernimmt alle Kosten für die Reparaturen, d. h., die Risse werden jedes Jahr mit Harz ausgefüllt. Ein Bereich des Kellers konnte man gar nicht betreten. Der Stand unter Wasser. Nein Danke, hätte man uns auch vorher sagen können. Die Zeit hätte man sich erspart.
Danach haben wir uns eine Immobilie in der Nähe von meiner Tochter angesehen. In Vreden. Das Objekt war zwar auch recht groß, und aus dem Nebengebäude könnte man was machen. Es lag am Rande eines Gewerbegebietes und es durfte auch nur an Gewerbetreibende veräußert werden. So weit so gut, bis uns der Makler erzählte, dass nebenan eine Kükenproduktionsfirma (allein das Wort Produktionsfirma für Lebewesen bringt mich zum k…) Es wäre dass Neueste vom Neuesten und dort würden keine Küken mehr vergast oder geschreddert. Die männlichen Eier würden sofort vernichtet und nicht erst ausgebrütet. Trotzdem, allein der Gedanke, dass da neben mir Millionen von Küken wie leblose Ware behandelt und verpackt werden ging gar nicht.
März 2017
Bei der Abholung meines Autos in Minden haben wir uns ein Objekt angesehen neben einem Bach. Leider gab es dort keine Möglichkeit zur Unterbringung von Hunden. Aber je mehr Immobilien wir uns ansahen, umso besser bekamen wir ein Gefühl dafür, auf was wir alles achten sollten.
In Waldfeucht gab es eine ehemalige Tankstelle, die direkt an einer Hauptstrasse lag. Die Parkettfirma, die danach in dem Gebäude untergebracht war gab es auch nicht mehr und das Haus stand nun zum Verkauf. Als Garage dienten Blechcontainer. Der Verkaufsraum der Parkettfirma wäre ein idealer Raum für die Hundepension. Das Wohnhaus jedoch war überall feucht und voller Schimmel, so dass eine aufwendige Sanierung und Trockenlegung durchgeführt werden müsste.
Irgendein Bauamt fragte mich dann zufälligerweise, ob ich den schon den § 11 habe. § 11?, ich habe zwei mittelgroße Hunde aus dem Tierschutz und habe noch nie irgendeinen Paragraphen machen müssen. Gegoogelt und gesehen, kann ich bei meiner Tierärztin machen. Schnell die Tests im Internet gemacht, toll abgeschnitten und meine Tierärztin angerufen und erzählt was ich vorhabe. Der Schock, nein, dass kann sie nicht machen, den Test kann nur eine Amtstierärztin abnehmen, dass ist nämlich nicht der § zum Führen von 20/40 Hunden, zu Deutsch: über20 kg/über 40 cm Schulterhöhe, sondern zum Führen einer Hundepension.
Wieder gegoogelt und siehe da, da gibt es eine Kölner Hundeakademie, gar nicht weit von meinem Wohnort. Ich sofort dort angerufen. Ja, da machen sie doch am besten das Seminar zur Hundefachfrau. Ups, dass wären dann mal eben € 998,– an Seminarkosten. Hilft aber alles nix und habe mich dann da angemeldet.
Und das war das Beste war mir je passiert ist. Die Seminare waren so interessant und spannend von den Dozenten gehalten worden, dass überhaupt keine Langeweile aufkommen konnte. Selbst die trockene Rechtskunde war spannend. Dann die Erste Hilfe an den Probanden, die unter Bestechung mit Leckerchen freiwillig mitmachten. Das allerbeste war jedoch der praktische Teil mit Kommunikation Hund/Mensch, Mensch/Hund und Mehrhundeführung. Ich bin der Meinung jeder Hundebesitzer sollte das mal mitgemacht haben und es gäbe keine Missverständnisse mehr mit unseren Fellnasen.
Nach bestandener Prüfung hatte ich es dann offiziell. Ich könnte eine Hundepension/Hundetagestätte führen. Wenn es da nicht wieder die Ämter gäbe.
Mitte 2017
Luckenbach im Westerwald: Oh, da waren wir noch nie. Bis Hennef Autobahn und dann Landstraße. Was eine fahrerei. Aber die Immobilie ist ok, sogar mit Schwimmbad für die Enkel, was ich wieder aktivieren könnte. Wieder Gewerbegebiet. Ich frage den Nachbarn wegen Hundepension und der kontert: Sie wissen aber, dass sie über mein Grundstück fahren müssen. Ja, aber ich habe doch Wegerecht? Er fühlte sich von der Maklerin übergangen, da er nicht wusste, dass die Immobilie verkauft wird. Habe dann mal mit Smaltalk die Wogen etwas geglättet und am darauffolgenden Tag wie gehabt das Bauamt angerufen. Und dass, was dann geschah übertraf jeder Beschreibung. Die ganze Kommunikation lief über mehrere Monate. Bauamt Luckenbach sagt, ich müsse Bauamt Hachenburg anrufen, Bauamt Hachenburg sagt, ich müsse Katasteramt anrufen, Katasteramt: Was haben wir damit zu tun, ich müsse in Luckenbach anrufen. Luckenbach bat mich dann doch zu ihrem Bürgermeister zu kommen. Wir haben uns einen Tag frei genommen und sind nach Hachenburg gefahren, Lagepläne geholt, nach Luckenbach gefahren um den Bürgermeister zu sprechen. Nein, der ist gerade beim Sport, heute Abend vielleicht. Hallo, wir kommen gerade aus Köln und möchten hier nicht 6 Stunden auf den Bürgermeister warten. Dann tut es mir leid. Uns auch, aber irgendwann ist die Geduld zu Ende und wir sagten ab.
Seit längerem hatte ich allerdings schon ein Objekt, eine fertige Hundepension auf meiner Beobachtungsliste. Allerdings überstieg es etwas unser Budget. Trotzdem konnte ich meinen Mann überreden, dass wir es uns mal anschauen. Uns begrüßte ein Mann mit extremstem Übergewicht. Er zeigte uns seine Hundepension. Nein, es war eher eine Hunde-Aufbewahrungsstätte. Wer dort seinen Hund hingibt, dem muss nichts an seinem Tier liegen. Dreckig bis zum geht nicht mehr. Er meinte, früher hätte er die Zwinger desinfiziert. Das war ihm allerdingt zu teuer und zu aufwendig. Mittlerweile benutze er nur einen Eimer Wasser um die Zwinger zu reinigen. Das würde reichen. Als wir dort waren, kam ein Hund zur Aufbewahrung in einenZwinger, wo noch der Kot des Vorgängers lag. Ekelhaft. Um diese Anlage und auch das Haus wieder in Schuss zu bringen hätte es einiges gekostet. Da der Kaufpreis allerdings schon sehr hoch war, haben wir dies dann auch wieder Ad Acta gelegt.
Anfang Februar 2018
Dann schickte mir Immowelt eine Immobilie, die einem das Herz höherschlagen ließ. Goch-Hassum. Die Immobilie ein Traum, man könnte so einziehen. 12.000 qm Grundstück, davon 2000 qm Hundesicher eingezäunt, da die Besitzer selbst 4 Hunde haben und die anderen 10.000 qm waren von einem Bauern gepachtet. Im Nebengebäude könnte man Zwinger einrichten. Nehmen wir, falls das Bauamt usw. usw.
Am anderen Tag das Bauamt angerufen und bekam tatsächlich eine Aussage von dem netten Herrn, ich solle doch in Kleve anrufen. Kleve sagte ja, dem stehe wohl nix im Wege. Bauamt Goch angerufen, Kleve sagt o.k., ich solle doch mal den Lageplan zusenden. Maklerin gemailt, Lageplan bekommen, Lageplan an Bauamt weitergeleitet und angerufen. Ist alles o.k.? Ja ich könne eine Hundepension eröffnen, darf aber, da es ein landwirtschaflich ausgewiesenes Gebiet ist keine neuen Bauten errichten. Wo wolle ich denn die Hunde halten. Im 200 qm großen Nebengebäude. Ist doch im Lageplan eingezeichnet. Ne, da gibt es kein Nebengebäude, es liegt jedenfalls keine Baugenehmigung für das Gebäude vor. Was?, aber schauen sie doch mal, ist doch eingezeichnet. Ja, Katasteramt misst alles ein was man will, das heißt aber nicht, das eine Baugenehmigung vorliegt. Das darf doch jetzt nicht war sein. Ich die Maklerin angerufen, die die Besitzer kontaktiert. Ne, Baugenehmigung gibt es nicht. Dem heulen nahe, nutzt aber nix. Die Besitzer wollen das Nebengebäude nachgenehmigen lassen. Wenn das nicht geht heißt es abreißen. Zwei Wochen später bekomme ich die Nachricht der Maklerin: Die Verkäufer treten vom Verkauf zurück. Warum keine Ahnung. Meine Meinung: Die müssen bestimmt abreißen. Oh, mein Gott.
Danach besichtigten wir noch einige Immobilien:
In der Eifel war ein renoviertes Bauernhaus mit altem Flair. Innen wie auch außen war es liebevoll restauriert und es ging einem bei diesem Objekt das Herz auf, so toll sah alles aus. Ein Teil des Gartens war Katzensicher eingezäunt. Allerdings gab es keine Möglichkeit dort Hunde unterzubringen, also brachen wir die Besichtigung ab.
In Monschau war der Keller des Hauses urig eingerichtet mit Brunnen und einer offenen Feuerstelle. Das Klima da unten kam einer Tropfsteinhöhle nahe. Auch ansonsten war die Ausstattung ganz nach unserem Geschmack. Allerdings lag das Haus direkt an einer Serpentinen-Schnellstraße wodurch ein Gassigehen unmöglich wäre. Auch etwaige Besucher wären dort vorbeigefahren und durch die Schnellstraße wäre es recht gefährlich dort Hunde aus dem Auto zu lassen.
Ein weiteres Objekt in der Nähe von Zell an der Mosel haben wir erst gar nicht mit der Maklerin besichtigt. Das Objekt lag mitten im Wald, direkt am Hang. Die Maklerin erinnerte sich dann, dass ich eine Hundepension haben möchte und meinte, dass es ihr Leid täte. Das hätte sie uns vorher sagen können, dass diese Immobilie nicht dafür geeignet ist.
Danach kam noch ein Blockbohlenhaus in die Besichtigung. Die Immobilie erreichten wir indem man über ein fremdes Grundstück fahren mussten. Also Wegerecht. Das Nebengebäude, wo ich die Hunde hätte halten können war vermietet und ich hätte dem Mieter noch kündigen müssen. Ansonsten war dieses Holzhaus im inneren sehr dunkel. Hat mir also nicht gefallen, da bekommt man ja selbst im Sommer Depressionen.
03.06.2018
Die nächste Immobilie in Isselburg war ein Fertighaus wo bis vor kurzem noch die Oma in der ersten Etage gewohnt hatte. Demensprechend sah es oben aus, ein Bad in gelb hatte ich bis jetzt noch nicht gesehen. Allerdings war ein Nebengebäude vorhanden mit integriertem Kühlhaus, da vorher dort ein Getränkemarkt war. Man könnte etwas draus machen also rief ich das Bauamt an. Vom Bauamt wurde mir netterweise mitgeteilt, dass ich schon mal nicht im Überflutungsgebiet liege. Ja, die Issel kommt auch schon mal aus ihrem Flussbett. Gewerbe wäre da prinzipiell möglich, da gegenüber des Objektes ein Sportplatz liegt und die Straße dadurch schon mehrfach befahren wird. Wäre ich da alleine, ginge es nicht wegen des Autoverkehrs in Alleinlage. Muss ich das jetzt verstehen? Nach reiflicher Überlegung und Durchrechnung haben wir aber Abstand genommen, da die Sanierung der oberen Etage doch wieder außerhalb unseres Budgets liegen würde. Der Makler meinte dann, was wir denn für Ansprüche hätten. Eigentlich normale, also keine goldenen Wasserhähne. Aber ein gelbes Bad war eigentlich nicht mein Geschmack, auch wenn alles darin funktioniert, eine 2. Küche in der 1. Etage brauche ich auch nicht, das heißt, dass ich die hübschen Fliesen aus den 60ern auch nicht haben möchte, sondern diesen Raum als Gästezimmer umbauen möchte.
Ein weiteres Objekt sollte in Alleinlage liegen, sah über Google Maps auch so aus. Als wir dort ankamen, war aber in 30 m Entfernung ein Mietshaus vorhanden. Ansonsten waren die Zimmer im Haus sehr klein geschnitten und der Makler wollte es uns schmackhaft machen, indem er uns zeigte, was wir alles umbauen und neu bauen könnten.
Mitten durch das Grundstück ging ein Wanderweg. Die Wanderer wollte ich sehen, die sich durch eine Hundepension mit dort freilaufenden Hunden wagen. Eine Hälfte des Grundstückes war an eine Gänsezüchterin verpachtet und ein anderer Teil war nicht nutzbar. Der Blick auf eine Burgruine war allerdings toll.
Das nächste war dann ein Objekt Randlage Gewerbegebiet. Verkauf nur an Gewerbetreibende. Ja, das muss funktionieren. Voll eingezäunt, Haus top in Ordnung, Vogelvolieren die man als Zwinger umbauen könnte, am Ende des Grundstücks Hühner und Gänse. Toll, will ich haben. Am nächsten Tag Bauamt angerufen und dann die Überraschung. Ja wir haben da einen Mitarbeiter, der kommt donnerstags ins Haus und beantwortet solche Fragen am Telefon. Super, wieso geht das nicht auf jedem Amt so. Donnerstag angerufen. Der Mitarbeiter teilte mir dann sehr freundlich mit, dass im Gewerbegebiet eine Eröffnung einer Hundepension nicht möglich ist. Hä? Ist doch ein Gewerbe. Ne, ist eine Hundepension, versuchen sie es im Wohngebiet. Im Wohngebiet?????? Stört das Bellen der Hunde die Anwohner da weniger?
Also mal ein Objekt an einer Bundestraße angeschaut. Es ist eine Jagdschule. Von außen war es vielversprechend. Ich stellte mir den Seminarraum als Hundezimmer vor und im Nebengebäude wollte ich wohnen. Wie schnell kommt man auf den Boden der Tatsachen zurück, wenn man die Sache erst mal besichtigt. Der Besitzer, ein Jäger, (Ich habe mich voll zusammengerissen und keine Diskussion angefangen) erzählte, dass er schon die Genehmigung für den Abriss des Nebengebäudes hat, da es wohl nicht zu sanieren sei. Und wieder eine Fahrt umsonst. Mittlerweile könnte ich für die Spritkosten schon neu bauen.
Jetzt kam wieder ein Objekt in Goch-Hassum. Sie wurde beschrieben wohnen wie im Urlaub. Bei der Besichtigung stellten wir fest, dass das Haus zwar sehr schön war, aber wieder nicht geeignet für eine Hundepension. Der Garten war auf fast 4000 qm in Themengärten angelegt. So was Tolles hatte ich bisher noch nicht gesehen. Der Makler meinte für eine Hundepension könnte man den Garten doch platt machen. Wie bitte? In diesem Garten steckte soviel Liebe zum Detail drin, sowas mach ich doch nicht platt. Und was soll dies kosten? Baumfällungen etc.
Nun wurde uns eine Immobilie angeboten, die noch nicht in der Vermarktung war. Ich hatte mich nämlich mittlerweile bei allen Maklern, wo ich schon mal eine Anfrage gestellt habe registrieren lassen. Hier war eine genehmigte Hundepension mitten in Duisburg an einer Hauptstraße, nebenan Nachbarn und Lidl. Die Besichtigung ergab nun, dass die Hunde, ganz hinten auf dem Grundstück gehalten wurden. Alle im Freilauf. Wie kann ich da sehen, was die da machen? Aber die durften nur dort gehalten werden, da nach der Lärmschutzverordnung eine Messung gemacht wurde, wieviel Dezibel das Bellen der Hunde gegenüber dem Straßenverkehr ausmacht. Das Grundstück zum Nachbarn war nicht eingezäunt, die eigenen Hunde liefen da einfach rüber. Angeblich machte das dem Nachbarn nix. Außerdem war das Haus wieder einmal viel zu groß für uns, da der Mann dort in der oberen Etage eine eigene Firma hatte. Der Kommentar der Besitzerin war dann der, dass ich sehr wahrscheinlich bei den heutigen Auflagen der Ämter niemals ein Objekt für eine Hundepension finden würde.
17.07.2018
Jetzt kamen direkt noch ein paar Objekte. In der Eifel, in Blankenheim-Alendorf, also gar nicht so weit weg von der Autobahnanbindung. Das Haus lag allerdings in Hanglage und bei Eis und Schnee wollte ich die Abfahrt auch nicht runterfahren, geschweige denn gehen. Das Haus bestand zu 100 % aus Naturmaterialien, das Dach mit Hanf isoliert. Es hatte eine Energieeffizienzklasse A+++, wegen Erdwärme und Photovoltaik. Also in dieser Beziehung super toll. Direkt nebenan wurden allerdings 2 Baugrundstücke verkauft und für eine Hundepension wäre auch nichts vorhanden.
Anfang August 2018
Das zweite Objekt in der Eifel, in Olzheim, Kreis Bitburg-Prüm war ein altes Bauernhaus von einem Steinmetz. Sehr schön hergerichtet, allerdings war im Erdgeschoss die Küche mit kleiner Essecke und das Wohnzimmer im ersten Stock. Ach was haben wir doch für Ansprüche.
Tungerloh Capellen: Der Ort besteht aus mehreren Bauernhäusern, alle in Alleinlage und das schöne, es liegt in der Nähe vom Haus meiner Tochter. Der Makler meint, ideal für Hundepension und warum sollte es nicht genehmigt werden. Der hat wohl noch nie Esel kotzen gesehen.
Ein niedliches Häuschen, kleines Nebengebäude mit Wasser und Strom, man kann 3 Zwinger einbauen. Und voll eingezäunt. Wieder mal perfekt. Dem Makler mitgeteilt, dass ich das Bauamt anrufen werden.
Das Nebengebäude ist nicht in der Bauzeichnung vorhanden. Ups, da war noch schon mal was. Aber das Nebengebäude ist so alt wie das Haus und war früher mal ein kleiner Schweinestall. Ja, es wird wohl kein Problem sein es nach zu genehmigen, da es ja schon Bestandsschutz hat. Aber Hundepension aus keinen Fall, schließlich liegt die Immobilie im Außenbereich. Ja, damit das Bellen der Hunde keinen stört. Leider geht das nicht, ich soll doch mal schauen, ob ich nicht ein Objekt im Gewerbegebiet finde. Ich könnte bei der Aussage gerade durchs Telefon springen.
Dem Makler das alles mitgeteilt. Er versprach mir sich persönlich darum zu kümmern. Zwei Tage später sprach er mir auf AB und teilte mir mit, dass das Nebengebäude genehmigt wird, aber die Eröffnung einer Hundepension auf keinen Fall möglich ist. Er hat sogar mit dem nächst höheren Bauamt gesprochen. Meine Kinder meinten dann jedoch, dass Haus wäre zwar niedlich, aber doch vielleicht gegenüber was wir jetzt besitzen ein großer Rückschritt.
Anfang September 2018
Im nächsten Objekt fand dann von privat eine offene Besichtigung statt. Es lag wieder in der Nähe meiner Tochter, in Geldern-Walbeck, Kreis Kleve. Das Grundstück war nicht eingezäunt und lag an einer Hauptstraße. Ein Großteil des Grundstücks war an eine Gärtnerei verpachtet, so dass man damit nichts zu tun hatte. Aber ansonsten. Sanierung, (den Keller sollte man wegen des Wasserschadens am besten zuschütten) plus herrichten des Grundstücks incl. Einzäunung überstieg es wieder mal unsere angedachtes Budget.
Wieder ein Anruf von einer Maklerin. Wir suchten doch. Sie hätte da ein Objekt, da war eine Hundezucht drin. Sofort haben wir einen Termin gemacht. Das Haus war toll gelegen, man konnte sogar in einem See baden gehen. Hört sich doch gut an. Wir haben ein Haus am See. Am Haus wäre noch einiges zu machen. Von außen einige Stellen neu verputzen, im Haus natürlich wie immer, nicht ganz unsers. Wie teuer? Nur € 415.000,–! Ist ja schließlich im Außenbereich und hat eine tolle Lage. Äh, ja, haben sie nicht in unseren Unterlagen vorher geschaut was wir ausgeben möchten? War wohl etwas übers Ziel hinausgeschossen.
Danach noch ein Haus mit einer genehmigten Mopszucht mitten im Wald, an einem Flüsschen. In der Nähe war das Freilichtmuseum Lindlar. Haben wir uns diesmal allerdings nur von außen angesehen. Die Wände waren innen überall ca. 60 cm hoch gefliest, auch im Wohnzimmer. Weswegen? Wegen der Hunde, oder weil das Flüsschen auch mal ab und zu schauen kommt wie es außerhalb des Flussbettes aussieht. Ein großer Teich, der allerdings trocken war schien mir da allerdings eher als Auffangbecken zu dienen.
26.08.18
Die darauffolgende Woche kam dann wieder ein neues Angebot. Eine genehmigte Hundepension, genehmigt für 8 Hunde und Stallungen im Märkischen Kreis, in Menden. Da waren wir auch noch nicht. Die Bilder waren wieder einmal vielversprechend. Aber das kannten wir ja schon. Sonntags sollte die Besichtigung sein. Gott sei Dank Sonntag, da musste mein Mann sich nicht frei nehmen. Was wir allerdings nicht wussten, es kamen den ganzen Tag über Interessenten, welche von der Besitzerin im Haus rumgeführt wurden und den Außenbereich zeigte die Maklerin. Die Strom- und Wasserleitungen waren angeblich alle neu, was man bei den Stromleitungen bestätigen konnte. Die hingen von der Decke oder lagen auf dem Boden. Im Großen und Ganzen musste man das komplette Haus im Innenbereich neu verputzen und die Leitungen dahin legen wo sie hingehören. Der Außenbereich durfte nur mit Weidezaun eingezäunt werden, der bereits vorhandene Doppelstegzaun war illegal gesetzt worden. Ja, Zäune können, wie wir wissen, illegal sein. Baugenehmigungen für Carport, Schweine- und Schafstall waren vorhanden, selbst ein Unterstellplatz für einen Traktor war genehmigt. Sogar der Anbau von 60 qm war in trockenen Tüchern. Da jedoch das gesamte Objekt innen wieder einmal nicht unseren Vorstellungen entsprach, nein, wir wollten immer noch keine goldenen Wasserhähne, aber vielleicht normale Ausstattung, kam dieses Objekt wieder nicht für uns in Frage.
Plötzlich bekamen wir abends einen Anruf von einer holländischen Maklerin. Der Name sagte mir sofort etwas und sie fragte, ob wir denn schon was hätten. Die Besitzer des Objektes in Goch-Hassum wollten jetzt doch verkaufen. Das Nebengebäude wäre auch genehmigt. Ich sprang bis unter die Decke. Ja, wir kommen am Sonntag mit Sohn und Schwiegersohn mal vorbei und schauen es uns nochmals an. Die Bauvoranfrage für die Nutzungsänderung hatte ich dann auch schon ausgefüllt dabei. Ich wollte es ja sofort in den Briefkasten vom Rathaus werfen. Das wäre nochmal eine Investition die sich lohnen würde. Vor allem, da ja aus Kleve Anfang des Jahres schon mal ein vorsichtiges ja für eine Hundepension kam.
Am 2. September 2018 habe ich die Bauvoranfrage dann in den Briefkasten geworfen. Dienstag darauf rief ich an, ob die Unterlagen angekommen wären. Nein, so schnell geht das nicht. Erst muss es ja durch alle Poststellen laufen. Ich solle doch nächste Woche nochmals anrufen. Dies tat ich dann auch. Am 11.09. kam eine Dame ans Telefon und meinte, der zuständige Herr wäre Dienstag und Mittwoch nicht im Hause, ich solle Donnerstag nochmals anrufen. Gesagt getan und Donnerstag angerufen. Nein, leider liegt noch nichts vor und es ist auch noch nichts im Computer vermerkt. Nächste Woche wäre er Dienstag und Mittwoch nicht da, also habe ich gesagt, dass ich dann am Donnerstag, den 20.09.2018 nochmal anrufen würde. Donnerstag, nein, es ist noch nichts da, ich soll die Unterlagen bitte einscannen und per Mail schicken. Ich habe dies umgehend erledigt und gebeten, den Eingang der Mail zu bestätigen. Leider kam bis nachmittags keine Bestätigung, also rief ich nochmals an und da wurde mir mitgeteilt, dass inzwischen auch die anderen Unterlagen eingegangen sind. Ich würde dann eine schriftliche Eingangsbestätigung erhalten.
Abends rief dann die Maklerin an und ich teilte ihr mir, dass die Unterlagen im Bauamt eingegangen sind.
Die Eingangsbestätigung erhielt ich dann am 21.09.2018, also 3 Wochen später.
Nun wurde auch der Notartermin für den 15.11.2018 festgelegt. Von einer vorläufigen positiven Nutzungsänderung seitens des Bauamtes war aber noch keine Rede. Immer wieder „nervte“ ich den armen Mitarbeiter beim Bauamt und genauso oft vertröstete er mich. Es müsse noch diese und jene Abteilung ihre Zustimmung geben.
Zwischenzeitlich mussten wir schnellstmöglich den Finanzierungsvertrag bei der Bank unterschreiben, da der Zinssatz sonst nicht länger zu halten wäre. Es begann eine Gradwanderung.
Am 29.10.2018 bekam ich dann den erlösenden Anruf. Es ist durch! Der vorläufige Bescheid ist positiv, ich darf meine Hundepension für 10 Hunde eröffnen. Der schriftliche Bescheid käme dann noch.
Für die endgültige Genehmigung muss ich natürlich noch einen richtigen Bauantrag/Nutzungsänderungsantrag stellen.
Dieser Antrag muss allerdings von einem Architekten/Architektin gemacht werden. Wir nahmen die Dame, die auch für die Nachgenehmigung für das Nebengebäude zuständig war und sie reichte am 13.01.2020 den Antrag auf Nutzungsänderung ein. Und endlich, nach 3 !!! Monaten, am 16.04.2020 bekam ich von der Stadtverwaltung den positiven Bescheid. Mein Traum kann wahr werden:
ICH KANN DAS NEBENGEBÄUDE ZU EINER HUNDEPENSION UMBAUEN !!!!!!!